
Bestand:
Barocke Grundsubstanz, welche nach den Zerstörungen des 2. Weltkrieges 1952 (Westflügel) und 1964 (Hauptgebäude) wieder aufgebaut wurde. Zerstörte Deckenbereiche wurden damals als Rippendecken (überwiegend Bauart Ackermanndecke) errichtet, die Mansarde in Massivbauweise ausgebildet und historische Wände beim Wiederaufbau weitestgehend ertüchtigt und integriert.
Bauaufgabe:
Dem heutigen, modernen Stand von Ausstellungsgebäuden entsprechend, gab es folgende Umbauten zu realisieren:
— komplexer Einbau einer Lüftungs-, Klima- und Steuerungstechnik (Klimageräte im Dachbereich und Keller, Kanalführung in den Geschossen, abgehängte Klimadecken in den Ausstellungsetagen)
— Umbau Erdgeschoß als zentrales, sicherheitsrelevantes Depot / Archiv mit Anlieferung
— Integration von Bibliotheksräumen im 1.OG Seitenflügel
— Integration von Räumen für Verwaltung, Werkstätten, Labore usw.
— Einbau eines Behindertenaufzuges und eines Lastenaufzuges
— Neubau einer skulpturalen Außentreppe als Fluchtweg, um Umbaumaßnahmen am historischen Treppenhaus zu vermeiden.
— Sanierung und Ertüchtigung der Geschossdecken der Ausstellungs- und Depotbereiche
— Tragwerksplanung für Vitrinen, Stellwandsysteme, Lichtdecken und anderen Elementen für die Ausstellungsgestaltungen
Besonderheiten:
Besonderes Augenmerk galt der Ertüchtigung der vorhandenen Geschoßdecken. Frühere Planungen gingen vom Komplettersatz der Decken aus, was auf Grund knapper öffentlicher Mittel nicht durchführbar war.
Unter der Maßgabe des Deckenerhaltes wurden eingehende Untersuchungen des Bestandes durchgeführt. Daraus ergaben sich in enger Abstimmung mit dem Prüfingenieur bereichsweise unterschiedliche und nachfolgend aufgelistete Sanierungsansätze.
— Bestand ausreichend
— Eliminierung von nicht benötigten Estrichmehrdicken
— Rechnerischer Ansatz des vorhandenen Verbundestrichs zum Lastabtrag
— 2-3 cm Druckzonenergänzung (Bauart „Verstärken von Beton mit Druckzonenergänzung durch Ortbeton (Minderstärken!)/ Verbundfuge mit hartkornverzahntem Epoxidbelag“)
— Fachübergreifende Entwicklung eines mobilen Stellwandsystems für Ausstellungen, welches verkehrslastfreie Bereiche schafft und somit Lastreserven erschließt
— Entwicklung freitragender, die Deckenkonstruktion nicht störend belastende Unterdeckenkonstruktion mit Integration Klimatechnik und Beleuchtung
Der Neubau einer skulpturalen Fluchttreppe erfolgte an exponierter Stelle im Außenraum. In den Grenzen der gewollten architektonischen Formensprache wurde das komplexe Tragsystem optimiert.